Silberband 099 - Treibgut der Sterne by Perry Rhodan

Silberband 099 - Treibgut der Sterne by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2009-11-27T00:00:00+00:00


»Das hier ist Payne Hamiller«, sagte Jentho Kanthall und schob den ein wenig verwirrt blickenden jungen Mann durch die Tür.

Walik Kauk und Bluff Pollard sahen auf. Hamiller trat unsicher auf den Tisch in der Mitte des Besprechungsraums zu, bedachte Kauk und den Jungen mit einem knappen Kopfnicken und ließ sich in einen Sessel sinken.

»Hamiller ist einer von Roi Dantons Fachgrößen«, erklärte Kanthall, während er sich ebenfalls einen Platz suchte. »Er interessiert sich für das Erdbeben, das Bluff erlebt hat.«

»Weil es kein Erdbeben war«, sagte Hamiller.

Walik Kauk musterte ihn verblüfft. Payne Hamiller mochte um die dreißig sein. Er war mittelgroß und hatte dunkles, sehr kurz geschnittenes Haar. Seine braunen Augen wirkten merkwürdig starr: Payne Hamiller war kurzsichtig.

»Erklären Sie uns, was es war!«, drängte Walik Kauk schließlich.

»Ein G-Wirbel.«

Walik Kauk schüttelte den Kopf. »Nie davon gehört«, brummte er.

»Sie können auch noch nicht davon gehört haben«, erklärte Hamiller eifrig. »Es ist nämlich, wenn ich mich recht erinnere, noch nie einer beobachtet worden.«

»Woher wissen Sie dann überhaupt, was es wirklich war?«

»Weil ich diesen Wirbel vorhergesagt habe!«, rief der Wissenschaftler. »Ich habe den Alterungsprozess von Medaillon sorgfältig studiert und geprüft, ob er im Einklang mit meiner Theorie steht. Nachdem ich das festgestellt hatte, entwickelte ich die Theorie weiter und fand, dass sich aus der Entwicklung Randerscheinungen ergeben müssten, unter anderem solche Wirbel.«

Walik Kauk starrte zuerst Hamiller an, dann wanderte sein Blick Hilfe suchend zu Kanthall. »Er prüft, ob die Alterung der Sonne mit seiner Theorie in Einklang steht«, murmelte er. »Wen haben wir da? Einen neuen Einstein?«

Wider Erwarten blieb Kanthall ernst. »Ich schließe diese Möglichkeit nicht aus, Walik«, antwortete er. »Am besten, du hörst dir an, was Hamiller zu sagen hat.«

Kauk nickte.

»Gravitation ist die vierdimensionale Erscheinungsform eines Phänomens, das wir als Hyperbarie bezeichnen und das in einem übergeordneten Kontinuum, meist Hyperraum genannt, angesiedelt ist«, dozierte der Wissenschaftler. »Wenn Hyperbarie sich im Einstein-Kontinuum bemerkbar macht, dann gewöhnlich in zweifacher Gestalt, nämlich als Masse, verbunden mit Schwerkraft. Diese Kombination ist derart vorwiegend – ich meine gegenüber dem Auftreten von Masse ohne Schwerkraft oder von Schwerkraft ohne Masse –, dass man bis in die jüngste Vergangenheit postuliert hat, Masse und Schwerkraft seien unzertrennbar miteinander verbunden.« Er blickte in die Runde, um sich zu vergewissern, dass seine Zuhörer ihm folgten. Mit dem Eifer des wissenschaftlichen Verkünders fuhr er fort: »Unter gewissen Umständen, die allerdings höchst selten auftreten, muss sich jedoch Hyperbarie auch so bemerkbar machen können, dass – zum Beispiel – Gravitation losgelöst von Masse auftritt. Eine solche Gelegenheit ergibt sich in der Nähe von alternden Sternen, die zu Schwarzen Löchern degenerieren. Genau das ist bei Medaillon der Fall.«

»Was Bluff erlebte, war also kein Erdbeben, sondern eine Schwerkrafteruption?«, fragte Kauk, um sich zu vergewissern, dass er richtig verstanden hatte.

»Der Begriff Eruption beschwört ein falsches Bild herauf«, korrigierte ihn Payne Hamiller. »G-Wirbel, so habe ich das Phänomen benannt, entstehen eher wie Zyklone, verstehen Sie? Sie sind ihrer Natur nach statisch. Wir können feststellen, unter welchen Umständen die Entstehung eines G-Wirbels wahrscheinlich und unter welchen sie unwahrscheinlich ist. Aber wir haben niemals



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